Cloud vs. On-Premise: Die Cloud Journey im Mittelstand
Laut einer bitcom-Studie nutzen bereits 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland Cloud-Anwendungen. Das bedeutet natürlich nicht, dass sich dort alle IT-Systeme in der Cloud befinden. Der Mittelstand setzt fast ausschließlich auf hybride Cloud-Strategien. Was bedeutet das und ist dieser Weg sinnvoll?
Cloud bedeutet, dass IT-Ressourcen wie Speicherplatz oder Software über das Internet genutzt werden, ohne die eigene IT-Infrastruktur zu erweitern. Beim Cloud-Betrieb werden IT-Ressourcen und / oder -Services von einem externen Anbieter bereitgestellt und verwaltet. Beim On-Premise-Betrieb hingegen ist die IT-Infrastruktur im eigenen Unternehmen. Cloud-Lösungen sind flexibler und lassen sich besser anpassen und skalieren. On-Premise-Lösungen bieten jedoch mehr Kontrolle und Sicherheit.
Mittelständische Unternehmen setzen zumeist auf die Kombination aus Cloud und On-Premise. So können sie die jeweiligen Vorteile nutzen und gleichzeitig ihre speziellen Anforderungen erfüllen. Eine solche hybride Cloud-Strategie bietet die richtige Balance zwischen Flexibilität, Kosten, Sicherheit und Innovationsfähigkeit. Das ist für den Mittelstand sehr wichtig. Doch wie entscheidet man, welche IT-Services in die Cloud wandern und welche besser auf dem eigenen Server bleiben?
Das TIME-Modell für eine erste „Sortierung“ Ihrer Anwendungen
Nutzen Sie das TIME-Modell der Cloudifizierung. Dieses Modell hilft Unternehmen, ihre IT-Landschaft klar zu strukturieren und für die Cloud-Migration zu priorisieren. Ordnen Sie hier Ihre IT-Systeme nach technischer Eignung und Mehrwert für Ihr Unternehmen in die folgenden vier Kategorien ein:
Tolerieren
Manche Anwendungen sind zwar nicht optimal, aber werden weiterhin benötigt. Diese Systeme werden toleriert und bleiben in ihrer aktuellen Umgebung, da sie beispielsweise hohe Migrationskosten verursachen würden oder aufgrund von Regulatorik vorerst unverändert bleiben müssen.
Investieren
In Anwendungen mit hohem strategischem Wert wird gezielt investiert, damit das Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt und Innovationen vorantreibt. Diese Anwendungen werden modernisiert oder weiterentwickelt, um ihr Potenzial in der Cloud voll auszuschöpfen.
Migrieren
Anwendungen, die sich für eine sofortige Verlagerung in die Cloud eignen, werden migriert. Dies geschieht oft durch eine direkte Übertragung oder durch Anpassung an cloudnative Technologien. Ziel ist es, schnell von den Vorteilen der Cloud wie Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz zu profitieren.
Eliminieren
Veraltete, ineffiziente oder nicht mehr geschäftsrelevante Anwendungen werden aus der IT-Landschaft entfernt. Das spart Kosten und macht die IT-Landschaft übersichtlicher. So wird Platz für modernere Lösungen geschaffen.
Durch die Bewertung nach diesen vier Kategorien wird sichergestellt, dass Ressourcen effizient genutzt und strategische Ziele unterstützt werden, während unnötige Kosten und Risiken minimiert werden.
Für diejenigen Anwendungen, die in die Kategorien „Investieren“ und „Migrieren“ fallen, kann der spezifische Cloudifizierungsansatz anschließend mit der 7R-Methode geplant und umgesetzt werden.
Dabei handelt es sich um sieben Migrationsstrategien von zum Beispiel AWS für das Verschieben von Anwendungen in die Cloud:
- Retire (Eliminieren)
- Retain (Tolerieren)
- Rehost
- Relocate
- Repurchase
- Replatform
- Refactor oder Re-architect
Während sich Retire und Retain auf die Anwendungen in den Kategorien „Eliminieren“ und „Tolerieren“ beziehen, stellen die Punkte 3 bis 7 verschiedene Optionen dar für Anwendungen, die in die Bereiche „Investieren“ oder „Migrieren“ fallen.
Die Auswahl der Migrationsstrategien ist für eine umfangreiche Migration von entscheidender Bedeutung. Möglicherweise haben Sie die Migrationsstrategien bereits in der Mobilisierungsphase oder während der anfänglichen Portfolio-Bewertung ausgewählt.
Gängige Strategien für große Migrationen sind Rehosting, Replatforming, Relocate und Retire. Refactor wird für große Migrationen nicht empfohlen, da die Anwendung während der Migration modernisiert werden muss. Stattdessen empfiehlt AWS, die Anwendung neu zu hosten, zu verlagern oder neu zu formatieren und sie dann nach Abschluss der Migration zu modernisieren.
Die Cloud-Journey
Die Cloud-Journey bezeichnet den Weg von On-Premise in die Cloud. Beachten Sie, eine Cloud-Journey ist immer nur Mittel zum Zweck, nie selbst strategisches Ziel. Sie muss sich aus der Unternehmensstrategie, Veränderungen im Geschäftsmodell und der gewünschten Zukunft des Unternehmens ableiten.
Und aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Komplexität sehen wir im Mittelstand fast ausschließend hybride Cloud-Journies.
Unabhängig vom gewählten Grad und Geschwindigkeit der Cloudifizierung: Sehr wichtig ist, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der IT früh fit für diese Reise zu machen und sie von Anfang an einzubinden. Erfahren Sie hierzu mehr im Vortrag von mesakumo Gründer Fabian Kracht: Wenn einer eine Reise tut…: Was eine Cloud-Journey mit Change-Management zu tun hat.
Gerne unterstützen wir sie bei Ihrem Weg in die Cloud: Ob bei der erstmaligen Anwendung von TIME- und 7R-Modell oder bei der zugehörigen Umgestaltung Ihrer IT-Organisation!
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