Juli 21, 2021 Fabian Kracht

Cloud, Public Cloud, Private Cloud, Hybrid Cloud, oder doch on-premise? was denn nu?

Buzzwords der Digitalisierung entzaubert #2

Cloud heißt ja „Wolke“ und soll ausdrücken, dass die Speicherung von Daten nicht auf einem Server am Unternehmensstandort oder zuhause, sondern frei nach Reinhold Mey irgendwo „über den Wolken“ stattfindet. Konkret in einem Rechenzentrum, das am Internet angeschlossen ist und wo somit Daten nach Bedarf gespeichert oder abgerufen werden können.

Je nachdem, wer dieses Rechenzentrum wie betreibt, unterscheidet man zwischen verschiedenen Cloud Varianten:
Bei der Public Cloud oder öffentlichen Cloud handelt es sich um das Angebot eines frei zugänglichen Providers, der seine Dienste offen über das Internet für jedermann zugänglich macht. Die drei (vermutlich auf absehbare Zeit uneinholbar) größten Anbieter hierzu sind Amazon Web Services (AWS)Microsoft Azure Cloud und die Google Cloud. Aber auch andere Dienstleister wie SAPDeutsche Telekom oder Salesforce bieten public cloud services an. Wenn man mehrere solcher Anbieter gleichzeitig nutzt und ein Buzzword einsetzen will, spricht man übrigens von Multicloud.

Eine Private Cloud hingegen wird von einem Unternehmen betrieben und ausschließlich den eigenen Mitarbeitern zugänglich gemacht. Dies wirtschaftlich auf demselben technischen Niveau und Sicherheitsstandard wie einer der o.g. Hyperscaler zu betreiben, ist allerdings schwer bis unmöglich.

Eine Hybrid Cloud ist – wie der Name auszudrücken versucht – ein hybrides Zwischending. Bestimmte Unternehmensanwendungen laufen dann bei öffentlichen Anbietern über das Internet, während andere, z.B. datenschutzkritische Anwendungen/ Daten im Unternehmen intern betrieben und verarbeitet werden. Die Herausforderung liegt hier in der inhaltlichen und technischen Trennung bzw. Verwurstung der zugrundeliegenden Geschäftsprozesse.

On Premise ist eigentlich kein Cloud Begriff, wird aber oft als Gegensatz zur Cloud genutzt. Er bedeutet lediglich, dass Software und Daten vor Ort, d.h. auf dem Server im lokalen Besenschrank oder eigenen Rechenzentrum gespeichert werden – also so, wie es bis vor ein paar Jahren vor der Marktdurchdringung der Cloud Services üblich war.

In der Unternehmenspraxis sind fast alle Firmen in hybriden Konstellationen unterwegs: Einige Anwendungen und Daten werden (schon) in der Cloud betrieben, andere liegen (noch) auf eigenen Servern. Der Grund ist schlicht, dass eine vollständige Migration dauert, kostet und auch (noch) nicht für jede Konstellation sinnvoll und (wirtschaftlich) machbar ist.

PS. Vielen Dank an das Fraunhofer IAO, deren Cloud Definitionen in den Post eingeflossen sind.